Führungsbericht
Aus den Haftunterlagen
9. Februar 1955
Die allgemeine Führung und Disziplin war gut. Er gab zu Beanstandungen keinen Anlass und reiht sich in die Gemeinschaft ein. Er wird als etwas überheblich und egoistisch charakterisiert. Holtz bekennt sich nur zum Teil schuldig und sieht seinen begangenen Fehler nicht ein. Er ist ein Tbc-Überwachungsfall, steht aber in Arbeit.
1951 war er als Hausarbeiter eingesetzt. 1952/53 arbeitete er in der Zentralwerkstatt. Seit 1954 ist er im Konstruktionsbüro eingesetzt. Er zeigt zufriedenstellende Arbeitsleistungen.
Holtz versucht eine fortschrittliche Gesinnung vorzutäuschen, um materielle Vorteile zu erlangen. Mit den anderen Strafgefangenen führt er negative Diskussionen. Er ist politisch nur insoweit interessiert, wo für ihn persönlicher Gewinn in Frage kommt. Seine Einstellung ist negativ.
Er will später wieder in seinem Beruf arbeiten.
Schuster, Volkspolizei-Kommandeur
Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik